Gibt es ein Licht am Ende des Tunnels?
Die derzeitige Situation mit steigenden Energiekosten hat die Aufmerksamkeit wieder auf alternative Energien gerichtet. Jahrelang waren wir bei der Versorgung mit Gas, Strom und Öl auf fossile und damit einhergehend ausländische Ressourcen angewiesen, was zur Vernachlässigung von Investitionen und Forschung im Bereich der erneuerbaren Energien führte. Infolge der ökologischen und ökonomischen und nicht zuletzt politischen Gesamtentwicklung verlagert sich der Fokus wieder auf alternative dezentrale Energieversorgung. Der fortschreitende Klimawandel erhöht den Druck auf den notwendigen Umschwung in Richtung Solarstromerzeugung. Ironischerweise leistet hier zunächst die Erderwärmung mit teilweise mehr warmen, sonnigen Tagen der Erzeugung aus Sonnenenergie Vorschub:
Die Sonnentage im Jahr 2022 stellen mit einer Leistungssteigerung von 11 Milliarden Kilowattstunden europaweit einen neuen Rekord an Sonnenstunden auf. Die PV-Neuinstallationen in Deutschland werden bis 2023 um 9 Gigawatt, bis 2026 um 13 Gigawatt und bis 2026 um 22 Gigawatt zunehmen. Mit den von der Regierung durchgesetzten Änderungen der Gesetze und Vorschriften für die Solarstromerzeugung wird es eine Win-Win-Situation für alle geben. Die Mehrwertsteuer auf kleine Solaranlagen wurde abgeschafft, was mehr Menschen ermutigt, in Aufdachanlagen zu investieren.
China ist der größte Solarenergieproduzent der Welt und produziert (ab 2021) unglaubliche 340 Gigawatt Solarstrom. Seit 2011 wurden mehr als 50 Milliarden USD in neue PV-Kapazitäten investiert, eine Zahl, die zehnmal höher ist als die von ganz Europa. Zum Vergleich: 340 Gigawatt würden ausreichen, um 50 Prozent des jährlichen Strombedarfs in Deutschland zu decken. Allerdings unternimmt tut Deutschland einiges, um mit dem Solartrend Schritt zu halten, und steht mit 65 Gigawatt an vierter Stelle in der Weltrangliste der Solarstromproduktion, was 10 Prozent des Bedarfs des Landes entspricht, sieht sich jedoch in den Lieferketten Wettbewerbungsbedingungen ausgesetzt, die das Wachstum verlangsamen.
Einer der größten Nachteile der Solarproduktion ist die starke Abhängigkeit vom asiatischen Markt, vor allem von China, was die für die Solarparks benötigten Teile angeht. Derzeit mangelt es an Wechselrichtern, Modulen und Computerchips für den Betrieb eines effizienten Systems. Auch wenn es möglich ist, diese Teile hier zu produzieren, können wir nicht mit den Produktionskosten und Preisen in China mithalten. Glücklicherweise sind die Kosten für die Teile in den letzten zehn Jahren gesunken, aber da die Nachfrage so groß ist, werden diese Teile nicht in ausreichenden Mengen hergestellt und verschifft.
In einer kürzlich abgegebenen Erklärung kündigte die Europäische Kommission an, dass sie alles tun werde, um die europäische Solarindustrie wieder aufzubauen und so, angesichts der Auswirkungen des Krieges, die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern.
“Wir müssen die Produktion zurück nach Europa bringen, und die Kommission ist bereit, alles zu tun, um dies zu erreichen”, sagte Kadri Simpson kürzlich auf dem Solar Power Summit in Brüssel.
Die Zukunft der Energieversorgung nimmt endlich eine Wende zum Besseren. Was einst der bedrohliche Klimawandel war, kann zum zukunftsweisenden Klima- und Zivilisationsgewinn werden.