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Bedrohliche Schatten

Merkur Holzkirchen, 28.6.2013

Holzkirchen – Die Solar-Krise wirft ihre Schatten jetzt auch auf ein Holzkirchner Unternehmen, das bisher als immun galt: Carpevigo kämpft ums Überleben. Die börsennotierte Holding kann die zum 30. Juni fällige Zinszahlung einer Anleihe nicht mehr bedienen.

„Die Krise in der Photovoltaik-Branche hat auch Carpevigo erfasst“, räumt Vorstand Jens F.Neureuther ein. Man habe einen „Restrukturierungs-Prozess“ eingeleitet. Am Stammsitz in Holzkirchen – die Büros befinden sich am Marktplatz – mussten Mitarbeiter gehen. Noch bietet Carpevigo dort neun Arbeitsplätze. „Ich bin zuversichtlich, dass wir den verbleibenden Stamm sichern können“, sagt Neureuther.

Um sich Kapital zu beschaffen, hatte das Unternehmen, das Solarkraftwerke baut und betreibt, vor einem Jahr eine Anleihe auf dem Markt gebracht. 50 Millionen Euro sollte der „Energy Bond I“ erlösen, die Stückelung betrug 1000 Euro. Mit dem Geld sollten Fotovoltaik-Kraftwerke in Deutschland und Italien gekauft werden. Carpevigo versprach einen Zins von 7,25 Prozent, kann den aber Ende Juni nicht auszahlen.

Hauptursache für die Krise ist laut Neureuther das sich stetig verschlechternde Marktumfeld in der Solarbranche. Namhafte Firmen gingen pleite, andere lösten ihre Sparten auf (Siemens, Bosch). Die Banken sind nicht mehr bereit, Geld in die kriselnde Branche zu stecken. „Bankenfinanzierungen sind in der Branche derzeit nicht realisierbar“, stellt Neureuther fest. Carpevigo bekam kein frisches Geld. „Unser Kerngeschäft, neue Projekte zu entwickeln und zu
bauen, ist damit zum Erliegen gekommen.“ In dieser schwierigen Phase verließ Carpevigo auch das Wetterglück: Im trüben Wetter des ersten Halbjahrs 2013 brach der Stromverkauf um 25 Prozent gegenüber 2012 ein.

Wie geht’s jetzt weiter? Neureuther holte sich Hilfe beim Holzkirchner Rechtsanwalt Alfred Ponzer, der schon einige Insolvenzverfahren begleitete und Erfahrungen als Sanierer sammelte, etwa bei der Otterfinger Firma Vermes. Im Juli wollen die Anleihegläubiger entscheiden, ob sie das Sanierungskonzept mittragen. Das heißt: Sie müssten künftig mit zwei Prozent Zinsen zufrieden sein. „Das würde eine Insolvenz und die Zerschlagung der Carpevigo Holding verhindern“, sagt Neureuther.

Langfristig fußt das Sanierungskonzept auf den laufenden Einnahmen der Photovoltaik- Anlagen in Deutschland und Italien. Aus der „Sonnenernte“ sollen die Gläubiger über längere Zeit bedient werden. Alternativ könnte Carpevigo auch versuchen, Anlagen zu veräußern und so Kapital zu erlösen. „Das ist aber schwierig“, sagt Neureuther, „weil die am Markt erzielbaren Preise niedrig sind.“ Solartitel sind nicht mehr gefragt.

Der 2012 ans Netz gegangene Solarpark bei Föching-Forstbauer mit einer Leistung von einem Megawatt ist laut Neureuther „von der ganzen Problematik ausgenommen und nicht betroffen“.

(avh)

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